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Hochzeitsrituale: Das gemeinsame Anschneiden der Torte

Ein köstliches Dessert und ein Symbol für die süßen Seiten der Ehe: Die Hochzeitstorte gehört zu den Höhepunkten der Feier. Sie sorgt allein durch ihre Größe und kunstvolle Verzierung bei den Gästen für Staunen. Und als einer der ältesten Kuchen der Welt steckt sie voll von Traditionen, voll von Glücks- und Unglückbringern, die es zu beachten gilt.

 

Hochzeitstorten haben meist eine selbsttragende oder Etagere-Form, die aus fünf Ebenen besteht. Die stehen im Christentum für die fünf großen Schritte des Lebens: Geburt, Kommunion oder Konfirmation, Hochzeit, Kinderkriegen und Tod. Und selbst der Marzipanüberzug hat eine Bedeutung: Die darin enthaltenen Mandeln symbolisieren das Glück in der Liebe.

Doch neben der Torte selbst ist vor allem der Moment wichtig, in dem das Brautpaar sie gemeinsam anschneidet. Je mehr Gäste - sagt man - beim Anschneiden zusehen, umso mehr Glück soll dem Paar beschert sein. Es bietet sich also an, diesen Programmpunkt vorher kurz anzukündigen. Wenn möglichst viele Gäste um das Prunkstück der Konditorkunst versammelt sind, ist es nett, einige Worte zu dem Ritual sagen.

Torte

Dann geht es auch schon los: Das Messer liegt am besten vorher neben der Torte bereit, denn wenn jemand es anreicht, fordert er damit sein Schicksal heraus. Es wird von Braut und Bräutigam gemeinsam geführt. Wer hierbei die Hand oben hat, so heißt es, wird auch in der Ehe das Sagen haben. Außerdem darf man nicht auf der obersten Ebene mit dem Schneiden beginnen, denn auch das bringt Unheil. Meist wird mit der untersten Ebene begonnen und die obere ganz und gar heil gelassen.

Das erste Stück gehört traditionsgemäß dem Bräutigam, der von der Braut damit gefüttert wird. Als Nächstes küssen sich die Frischvermählten über der Torte. Dabei soll es Unglück bringen, die Torte zu berühren. Das leuchtet ein, denn mit zuckerbeschmiertem Kleid oder Anzug ist schlechte Stimmung vorprogrammiert. Funktioniert der Kuss aber unfallfrei, ist den Liebenden ein reicher Kindersegen beschert.

Die nächsten Stücke gehen an die Brauteltern, um auch sie an diesem wichtigen Tag zu ehren. Wenn sie versorgt sind, kann das Paar jemand anderen damit beauftragen, die anderen Gäste mit dem Rest der Torte zu versorgen. Aber nicht mit dem ganzen Rest: Denn viele Paar lassen noch sich ein Stück der Hochzeitstorte einfrieren - als besonderes Dessert und als Erinnerung an den süßesten Tag von allen.

 

„Toleranz ist das Wichtigste“

„Sie freuen sich über jeden Tag, den sie noch miteinander haben“, heißt es auf dem Off. Und so wirkt es auch. Die beiden alten Menschen, die sich beim Gehen gemeinsam auf einen Rollator stützen und sich jeden Sonntag bei einem Glas Sekt von der Woche erzählen, machen Mut: Wenn etwas gut ist, beteuern sie, geht es nicht kaputt. Es verändert sich mit der Zeit. So auch die Liebe. „Es wird mehr Freundschaft“, sagt Irmgard Walter. „Man vertraut sich mehr und man ist enger. Der gehört einfach zu mir und ich zu ihm. Anders geht es nicht.“

Natürlich gibt es kein Patentrezept für eine gelungene Ehe. Deutlich wird aber, was nicht fehlen darf. In dieser Szene sitzen die beiden schick gemacht für ihren Hochzeitstag und Arm in Arm vor der Kamera. „Tolerant zu sein“, sagt sie. Und er schließt sich an: „Toleranz ist das Wichtigste“. Toleranz und etwas Geduld.

Der Film, der den Zuschauer auch an traurigen Geschichten teilhaben lässt, endet wieder versöhnlich. Wer sich heute traut, dem geht es nicht mehr nur um Sicherheit; der will auf Dauer glücklich verheiratet sein. „Die Ehe ist deshalb kein Auslauf-, sondern ein Hoffnungsmodell.“ Und wenn uns Geschichten wie die von Irmgard und Kurt Walter eines geben, dann ist es Hoffnung. 

In der Mediathek des NDR finden Sie die ganze Dokumentation:
 
http://orig.www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Auslaufmodell-Ehe,sendung313454.html

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