Interview mit Pfarrer Matthias Fritz
Neben dem Brautpaar gibt es bei einer Hochzeit noch jemanden, der Unverzichtbar ist.Richtig, derjeninge der die Trauung vollzieht. In Aachen ist das zum Beispiel Pfarre Matthias Fritz. Der katholische Pfarre hat mit uns über die Liebe, die Kirche und das besondere an Hochzeiten gesprochen. Wir werfen einen Blick auf die Perspektive des 35-jährigen.
Was ist den nun die Liebe?
»Liebe ist das was die Menschen bewegt und alles zusammenhält. Sie ist die Kraft und Vitalität die lebendig macht und ich vielen Formen unserer Welt zu finden ist.«
Was macht eine schöne Hochzeit aus?
»Eine schöne Hochzeit hängt für mich davon ab, was dem Paar gefällt Sie steht auch immer in der Spannung von Erwartungen und Träumen, aber ist ein Lebensfest und dazu gehört der Genuss der Einmaligkeit dieses Tages, die "Fehlerfreundlichkeit", dass nie alles perfekt laufen wird, die Freude so viele Weggefährten dabei zu haben und die Spannung am Ende des Tages zurückzublicken und sich überraschen zu lassen, was alles unerwartet passiert ist.«
Ist heiraten heute eigentlich noch zeitgemäß?
»Ich finde Heiraten heute noch sehr zeitgemäß.Bei einer Hochzeitsfeier geht es um Liebe, Treue, Ehrlichkeit, Authentizität, Persönlichkeit, Individualität, Partnerschaft und Zukunft. Das sind alles Werte und Träume, die unserer Kultur sehr wichtig sind, aber auch immer wieder angefragt werden. Wo zwei Menschen sich finden und bereits sind, Lebenswege zu teilen, ist ein Ritual wie die Hochzeit ein wichtiges Zeichen von Lebens- und Feierfreude und Verbundenheit.«
Das Konzept
Egal wie eine Hochzeit gefeiert werden soll; Standesamtlich, Kirchlich oder freie Trauung. Für jedes Brautpaar wird ein ganz persönliches Konzept erstellt, gerne auch mit Motto, berichtet die 27-Jährige. Sie besucht die potentiellen Brautpaare meist zu Hause und erfährt wie und in welchem Stil geheiratet werden soll. »In meinem Konzept achte ich auf Dinge die für beide wichtig sind. Ich liebe es kreativ sein zu können. Arbeite gerne mit Farben, Mustern sowie verschiedenen Papierstrukturen, für Einladungen zum Beispiel.« So geht die Hochzeitsplanerin auf die Suche nach der passenden Location, vereinbart Termine und holt verschiedene Angebote ein. Dies alleine ist schon sehr zeitaufwendig. Zur weiteren Planung gehört das Abstimmen mit dem Caterer, sowie das Gästemanagement inklusive Hochzeitstafel bis hin zum Probieren der Hochzeitstorte und dem Erstellen eines Ablaufplanes. Denn am Tag der Hochzeit ist ein genaues Zeitmanagement sehr wichtig.
Welche Rolle spielt Religion für die Mehrzahl der Paare?
»Ich erlebe Brautpaare, die offen für die Zukunft sind, unterschiedlich lange Lebenswege miteinander geteilt haben, sich einander anvetrauen und dennoch merken, dass sie zutiefst menschlich sind. In aller gewünschten Perfektion von Partnerschaft, Liebe und Gemeinschaft, bleibt dennoch die Gewissheit und die Unsicherheit, dass wir nicht alles perfekt machen können. Ein Ritual, wie die Hochzeit, gibt Hoffnung - Hoffung darauf, dass es gut gehen kann und einen andere Kraft bzw. Gott, der größer ist als wir, seinen Teil dazu gibt und eben hilft, dass es gut gehen kann. Eine wirkliche religiöse Tiefe im Sinne des katholischen oder kirchlichen Verständnisses von Ehe, Partnerschaft und Liebe erlebe ich nicht bei allen Paaren.«
ALLES MIT DER RUHE
Um keine Hektik während der Feier aufkommen zu lassen, ist Planung der entscheidende Punkt. Rechnen Sie schon zum Apéritif genug Zeit ein, so dass auch die Letzten es noch pünktlich zur Vorspeise schaffen. Und erst, wenn Sie und Ihre Liebsten ein wenig Zeit zum Durchatmen hatten, können Sie das Essen wirklich genießen.
Besprechen Sie den Ablauf des Essens in Ruhe mit dem Personal. Und rechnen Sie auch Zeit für die Redner ein. Die können sich meist erst entspannen, wenn die Rede gehalten ist. Wenn Sie den Wirt darüber informieren, wer wann redet, kann sichergestellt werden, dass der Sprecher nicht durch Tellergeklapper gestört wird oder der Braten im Ofen verschmort.
Was war ihr persönliches Highlight bei einer Hochzeit?
»Ein Highlight ist für mich schwierig zu benennen. Mir sind zu viele Hochzeiten bleiben in Erinnerung. Ein Satz, der mich in Hochzeiten im Moment von Fürbitten und Wünschen immer mit den Familien bewegt ist der, wenn die bennante werden, die heute nicht dabei sein können, aber diesen Tag gerne erlebt hätten. Das öffnet die Feier für alle, die verhindert, aber besonders auch für diejenigen, die schon verstorben sind. Ich glaube, dass eine Lebensfeier wie eine Hochzeit nicht nur im hier und jetzt stattfindet, sondern mit viel mehr Menschen zu tun hat, als die anwesend und die die uns Wegbegleiter auf unserem Lebensweg gewesen sind.«